PANPOC | Universität für Weiterbildung Krems
In den letzten Jahren wurden die Auswirkungen von Epidemien und Pandemien auf der ganzen Welt deutlich. Sie haben gezeigt, wie wichtig es ist, in solchen Ausnahmesituationen entscheidungsfähig zu sein.
In den letzten Jahren wurden die Auswirkungen von Epidemien und Pandemien auf der ganzen Welt deutlich. Sie haben gezeigt, wie wichtig es ist, in solchen Ausnahmesituationen entscheidungsfähig zu sein. Um das zu gewährleisten, bedarf es der Möglichkeit, die dafür notwendigen Informationen verlässlich und rasch zusammenzuführen. Das gelingt durch die Verknüpfung zuverlässiger Tests mit der Modellierung möglicher Auswirkungen. Das Projekt PAIR, welches von der Universität für Weiterbildung Krems initiiert wurde, soll das mit zwei interaktiven Instrumenten ermöglichen: Mithilfe des Point-of-Care-Instruments (PANPOC) erfolgt ein schneller Nachweis von RNA-Viren. Dieses wird ergänzt durch das auf künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) basierende Modell PANRISK, welches das Pandemierisiko räumlich und zeitlich bewertet. Im Zusammenspiel sollen die beiden Werkzeuge in Zukunft zur Entscheidungsfähigkeit beitragen.
Website: https://pairproject.eu/
MedikamenteCheck | Permedio
"In der medizinischen Behandlung zeigt sich, dass die individuellen Reaktionen auf Medikamente von Mensch zu Mensch stark variieren. Um die Wirksamkeit von Medikamenten zu verbessern und potenzielle Neben- sowie Wechselwirkungen zu minimieren, entwickelte Permedio den MedikamenteCheck: Durch die DNA-Analyse einer Speichel- oder Blutprobe können Vorhersagen über die persönliche Reaktion auf ein Medikament getroffen werden. In einem digitalen Tool können ÄrztInnen wie PatientInnen überprüfen, welche Wirkstoffe in ihrem Fall gut verträglich und miteinander kombinierbar sind. So wird zum ersten Mal eine transparente und personalisierte Gesundheitsversorgung auf Basis der genetischen Daten von PatientInnen lebenslang möglich."
Website: www.medikamentecheck.at
VREEZE | FH St. Pölten, Karl Landsteiner Universität, Universitätsklinikum St. Pölten
Parkinson ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung, die in fortgeschrittenen Stadien oft von einer Gangstörung begleitet wird, bei der erkrankte Personen vorübergehend unfähig sind, einen Schritt vor den anderen zu setzen. Das sogenannte „Freezing of Gait“ (FOG), übersetzt das „Einfrieren des Gangs“, schränkt die Mobilität ein und erhöht das Risiko für Stürze und Verletzungen. Die vielfältigen Auslöser dafür sind zwar bekannt, lassen sich aber im Labor für Forschungszwecke nicht zuverlässig hervorrufen. Das von der Fachhochschule St. Pölten, der Karl Landsteiner Universität, und dem Universitätsklinikum St. Pölten initiierte Projekt „VReeze“ stellt sich mittels Virtual Reality (VR) dieser Herausforderung: In einer virtuellen Umgebung sollen verschiedene Auslöser simuliert und Versuchsteilnehmende mit diesen konfrontiert werden. Das Ziel ist die Entwicklung eines Open-Source-Werkzeugkastens, der am Ende für Wissenschaft und Therapie(-evaluierung) frei zur Verfügung stehen wird um das Phänomen FOG gezielt auslösen und somit in Zukunft besser untersuchen und therapieren zu können.
Website: https://research.fhstp.ac.at/projekte/vreeze
PI-SENS | Danube Private University
Die medizinische Diagnostik ist oft mit invasiven Verfahren verbunden, die sowohl riskant als auch aufwendig sind. „Personalised Medicine enabled by Intelligent Sensing Systems“ (PI-SENS) ist ein von der Danube Private University initiiertes Projekt, das dieses Problem lösen soll. Dabei handelt es sich um einen Chip, der mittels Biosensoren beispielsweise bereits in einer Speichelprobe enthaltene, umfassende Gesundheitsdaten diagnostizieren kann. NutzerInnen können so in Echtzeit ihre individuelle Gesundheit im Blick behalten. So schafft PI-SENS eine wesentliche Grundlage, um – sogar räumlich unabhängig von den traditionellen Gesundheitseinrichtungen – potenziellen Problemen frühzeitig entgegenzuwirken.
www.dpu-research-list.at
Proteinkonjugate | VALANX Biotech
Proteine steuern eine Vielzahl biologischer Prozesse im menschlichen Körper – sei es der Transport von Nährstoffen oder die Bekämpfung von Viren und Bakterien. Proteine können aber auch als Medikamente eingesetzt werden. Dafür bedarf es der gezielten Kopplung der Proteine mit chemischen Substanzen, einer sogenannten Konjugation. Bisher funktionierte das nach dem Zufallsprinzip, weswegen das Unternehmen VALANX Biotech eine Methode entwickelte, mit der die ausgewählte chemische Verbindung an einer genau definierten Stelle in das Protein eingebaut werden kann. Diese Modifikation ermöglicht es, die Bindung von chemischen Substanzen an Proteine kontrolliert zu steuern und so maßgeschneiderte
Website: https://www.valanx.bio/
Syntropic Medical | XISTA Science Ventures, AWS und FFG
Etwa 90 Millionen Menschen in Europa leiden an Depression. Einer Krankheit, die sowohl für die Betroffenen und ihre Familie als auch für die Gesellschaft eine große Belastung darstellt. Bisherige Standardbehandlung ist die Einnahme von Antidepressiva, diese zeigen aber nur bei der Hälfte der Patient:innen Wirkung.
Aus diesem Grund hat Syntropic Medical einen neuartigen Ansatz zur Behandlung von Depressionen entwickelt: Ihr brillenähnliches Gerät sendet flackerndes Licht aus, das im Gehirn - wie durch einen Morsecode - die Bildung neuer neuronaler Verbindungen anregt. Ein Prozess, der als neuronale Plastizität bekannt ist. Damit bietet Syntropic’s Erfindung eine vielversprechende, nicht-invasive und nebenwirkungsfreie Alternative zur herkömmlichen medikamentösen Behandlung von Depression.
Website: https://www.syntropicmedical.com/
Wingo | Squail
Die eigenen Füße nicht zu spüren und über jeden Schritt nachdenken zu müssen, begleitet Menschen mit diabetischer Neuropathie (DSPN) Tag für Tag. Durch den Ausfall der peripheren Wahrnehmung wird der sensomotorische Regelkreis unterbrochen – eine bisher unbehandelte Ursache, die ein großes Amputationsrisiko mit sich bringt.
Diese Herausforderung zu lösen, hat sich das Team von Squail zum Ziel gemacht, das in langjähriger Forschung den Prototypen Wingo entwickelt hat: ein Hightech-Wearable, das Medizinprodukt und Socke zugleich ist. Über integrierte Sensoren und Aktoren werden die Gangphasen erkannt und die benötigten Muskelgruppen zur richtigen Zeit stimuliert. So werden die Socken zu einer „Gangmaschine“, die es DSPN-PatientInnen ermöglicht, wieder schmerzfrei einen Schritt vor den anderen zu setzen.